29.9.11

yuca & frieden


heute wurden wir gefragt, einige der maenner im dorf zu den feldern zu begleiten, wo die yuca waechst. eine weisse wurzel, die aus dem boden gerissen, in saecke verpackt, auf pferde gebunden, und anschliessend am markt verkauft wird. die dorfbewohner (meist maenner) gehen dorthin fast jeden morgen, um die yucca zu ernten und einige pferde damit vollzuladen. und da die leute momentan etwas besorgt sind um die steigende militaerpraesenz rund um unser dorf,  wurden wir gefragt, sie zu begleiten.
 
was fuer ein abenteuer! auf dem weg dorthin ritten wir auf den ruecken der mulis (kreuzung pferd/esel), die beim abstieg die saecke voller yuca tragen mussten. im schatten der kakaofelder, die der friedensgemeinde gehoeren, stiegen wir einen schmalen pfad hinauf, schoen und ruhig und natuerlich auch matschig, wie alle wege hier. so ein weites grosses land. durch graeben und baeche und durch viel gruen. alles lebt.

faszinierend, dass es das ganze jahr lang yuca gibt.
fuer einen sack, 60 kg, bekommt man am markt 30.000 pesos, das sind etwa 12 euro. auf meine frage, ob das ein guter preis ist, sagen sie: ja, fuer den, der die yuca kauft schon, fuer uns nicht. so viel arbeit fuer einen sack yuca: 45 min hinaufgehen mit den pferden, sie aus der erde reissen und ernten, auf die pferde hieven, hinuntergehen ins dorf (wieder 45 min), hinuntergehen zum markt (2 h), wieder hinaufgehen…

sie haben uns gerne dabei. ein grundsatz unserer begleitung im dorf ist, dass wir nicht mitarbeiten. wir geben den raum, um sichere arbeit verrichten zu koennen.
wir reiten mit und scherzen mit den leuten, waehrend sie die yuca aufklauben und aufs pferd binden. emily mit strohhut und einer kamera, die wohl in den 1930erjahren konstruiert wurde, ich mit einem bananenblatt am kopf und vielen fragen. wem das land gehoert. das ist gemeinschaftsland, bzw gehoert einer familie und wird gemeinschaftlich bearbeitet. die friedensgemeinde hat sich selbst in arbeitsgruppen eingeteilt, eine davon durften wir heute begleiten. ob es hier minen gibt. ja, kann sein ….nein, wir glauben doch nicht. oft ist es nicht so genau zu verstehen, was sie meinen, es wird viel gescherzt. sie kommen jedenfalls immer wieder hierher.

alles scheint ruhig. die militaers verstecken sich vor uns. sie haben unsere praesenz jedoch mit sicherheit bemerkt und das ist schliesslich das ziel unserer begleitarbeit.

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