20.10.12

solireise im februar - flieg mit!

liebe reisende,

von 7.-22. februar 2013 findet wieder eine solireise zur friedensgemeinde von san josé de apartadó statt. das ist eine einmalige gelegenheit, die buntheit kolumbiens von seiner ganz realen seite kennen zu lernen, den konflikt ums land, die bedrohung von menschenrechtsaktivist_innen, die andere seite der westlichen wohlstandsgesellschaften. der besuch der friedensgemeinde ist eine reise der solidaritaet zu an den rand gedraengten baeuer_innen mit einer radikalen vision dem krieg gewaltfrei zu widerstehen und das jetzige wirtschaftssytem anders zu gestalten.

auf der reise wirst du
...kolumbianische bauerngemeinden besuchen u in kontakt mit menschen treten
...eine radikal gewaltfreie initiative in einem konfliktgebiet kennen lernen
...abenteuerlich in lastwaegen fahren u in haengematten schlafen (es gibt auch betten)
...in der megastadt bogota und in medellin ngos besuchen u einen ueberblick uber die wirtschaftliche, politische u soziale situation kolumbiens bekommen
...in einer gruppe das erlebte u gesehene diskutieren, verarbeiten u in deinem umfeld weitertragen
...einblick in den kolumbianischen konflikt u seine auswirkungen auf die bevoelkerung bekommen
...mit deiner praesenz u deinem interesse das begleitprojekt des internationalen versoehungsbundes unterstuetzen

bei fragen wende dich an office@versoehungsbund.at oder auf der folgenden website.
http://www.versoehnungsbund.at/index.php?option=com_content&task=view&id=128&Itemid=117

hier zum facebook event
http://www.facebook.com/events/285672884878271/?fref=ts


19.8.12

eilige aktion: bedrohungen

ihr koennt was tun: aufgrund der persoenlichen bedrohnung von drei mitgliedern der friedensgemeinde hat FOR eine "urgent action" gestartet. vorrangig fuer die USA und jede_r kann mitmachen. viele briefe an die US botschaft in kolumbien bringen viel aufmerksamkeit, und diese staerkt und schuetzt die bedrohten menschen.

es geht ganz leicht.
dem link folgen.
die vorgedruckten text-vorschlaege in die brief-box ziehen.
deine emailadresse eingeben.
abschicken.

https://salsa.democracyinaction.org/o/2507/p/dia/action/public/?action_KEY=11353

das besondere daran ist, du darfst noch was dazufuegen! eine persoenliche nachricht fuer den botschafter, eine kreative aktion. bisher wurden schon ueber 160 briefe gesendet. jeder ist wichtig. schlussendlich werden wir sie drucken und dem botschafter nochmal in echt uebergeben, bzw. in einer briefcollage.

vielen lieben dank!

was passiert ist:
german graciano hat zwei drohanrufe bekommen von paramilitaers, eine davon von ihrem chef hoechstpersoenlich. er sagte, er muesse mit ihnen kollaborieren, sonst geschehe ihm oder seiner familie etwas. wir nennen ihn mello, er ist mitglied des gewaehlten rates u hat eine verantwortungsvolle position beim kakao-export der friedensgemeinde. wir waren oft mit ihm im hoffnungstal, ein ganz ein lieber.

renatos haus, ebendort, wurde von der gleichen paramilitaerischen gruppe, den autodefensas gaitanistas, die mehrere bundeststaaten entlang der kolumbianischen karibikkueste oekonomisch kontrollieren, verbrannt. er gehoert zu einer der liebsten familien, die ich kennengelernt habe.

gildardo wurde am nachhauseweg von einer gruppe staatlicher militaers eine zeit lang festgehalten und bedroht. die militaers weigerten sich, sich auszuweisen. gildardo traegt oft ein t shirt, das ich ihm beim amigo secreto fest geschenkt habe. zur erinnerung: http://friedensaktivistin.blogspot.com/2011/10/schokofrieden-ohne-bier.html

wir finden, diese bedrohungen sind eine briefaktion wert.

23.7.12

kasiopaia


ich finde mich selbst wieder in einer kalten wohnung vor einem kamin ohne holz. ich hab eine kerze im kamin angezuendet. es ist kalt wie auf einer schihuette. ich bin eingemummt in fleecekapuzenpulli und in meine gelbe haube. trinke ingwertee mit zitrone und heisses wasser ohne tee und zitrone wenn ich genug habe vom tee. mit meiner schnupf nase schmecke ich nicht viel, aber abwechslung muss sein.

bogota liegt auf 2600 hoehenmeter. in der candelaria, wo ich wohne, sind es vielleicht mehr, das hier ist der hoechst gelegendste, der aelteste stadtteil. wirklich schoen, konlonial, kuenstlerisch und sehr doerflich. pro tag fahren circa zwei autos vorbei durch das gaesschen vor meinem haus. bogota ist interessant und uebervoll von menschen u gegensaetzen und von angeboten, aktivitaeten und reizen aller art. es gibt viele parties.
viel verkehr auf dem weg ins buero. 41 querstrassen richtung norden. baustellen. zu fuss 55 minuten, im bus zu stosszeiten 45. bogota ist weltweit bekannt durch das innovative verkehrssystem des transmilenio-busses, dessen fahrplan ich noch zu durchschauen versuche.

ich bin im zwischenraum. was bedeutet das alles? 
vom entferntesten landesten land zur grosstaedtischten grossstadt. uneinordenbar zwischenraumverdaechtig. ich bin noch nicht ganz bereit. wenn ich zu fuss gehe, muss ich oefters verschnaufen: die hoehe. die klimaumstellung macht meinem koerper zu schaffen. zum ersten mal in meiner zeit in kolumbien streikt mein koerper und fuehlt sich kalt.

ich vermisse die auf mir herumkletternden katzen. der muellwagenmann spielt einen lustigen ton wenn er dreimal am tag beim haus vorbei faehrt. floetenkinderlieder. vorbei die klein-verbraucher-innen-muellverbrennung neben unserem holzhaus. und wo sind nur all die mosquitos? nichts schwirrt und summt in der nacht, keine flugkakerlaken, die sich in meinem gewand verirren, keine verlorenen fledermaeuse, die ihr wandloch suchen. in der wohnung riecht es nach indischem stoff und an der wand neben meinem bett haengt ein beeindruckendes indígena kleid, ledern und mit federn. es gibt immer strom u ich hab eine alte waschmaschine im blaugefliesten bad. ich ziehe mich bunt und schoen an.
zurueck im kosmopolitinnenleben.

kasiopaia, so heisst die schildkrote in momo. momo folgt ihr in ganz langsamem tempo, zeitweise rueckwaerts, um der uebermacht der grauen zeitfressenden maenner zu widerstehen. so bin auch ich langsam, gehe manchmal rueckwaerts, meine gedanken schweifen ab, ins friedensdorf, zu frueheren reisen und umzugssituationen, in vergangenen erfahrungen referenzen suchend. versuche mich noch nicht ganz dem stadtrausch hinzugeben, der schnelligkeit. kann ich diese nach 10 monaten in einem laendlichen kriegsgebiet so einfach akzeptieren? ich gehe noch auf keine parties, verbringe tage, ohne emails zuschreiben. bin noch im dazwischen, im ankommen. eindrucksverwirrt. ich suche ruhe und sonne in meinem kleinen innenhoefchen mit den topfpflanzen. dass pflanzenhier in toepfen wachsen. ich hab am kleinen markt in der nachbarstrasse gleich noch zwei dazugekauft.




6.7.12

giraffes & dragons

(artikel, der im monthly update von FOR USA veroeffentlicht wurde)
Giraffes & Dragons. Two animals that accompany my presence in a war zone.
It’s not that I don’t like animals. I don’t like to share my personal life with them: my house, my food, my body. Accompanying a rural community in Colombia not only means living in close contact with my beloved neighbors. It has the side effect of living very close to their beloved animals. As my main activity here is to create space for campesinos in resistance, I have learned how to give space to animals. For example, by letting our cat have her kitties in my room, by trusting the horse I’m riding that it won’t throw me off in the mud, and by accepting that spiders watch me shower.
Two animals have been important accompaniers for my accompaniment work: giraffes and dragons. They are connected to mind-frames that have shaped the way I approach every-day life as well as work-related projects: Rosenberg’s method of nonviolent communication and the integral project designing Dragon Dreaming that I was taught by John Croft. This is the story of how these concepts interlink with my time as an accompanier of the peace community in San José de Aparatadó.

The giraffe, of all the animals living on land, is the one with the biggest heart. It weighs up to 26 pounds. The giraffe has become a symbol of nonviolent language to me and represents listening and communicating with a big 26-pound heart. Giraffe language means looking for an expression that doesn’t make me feel guilty for not liking animals that eat my food or watch me shower. Nor do I want to blame the animals for stealing food, nor my housemates who haven’t removed the spider webs in the bathroom for a while. Giraffe-style internal communication also means that I don’t want to bring myself into a situation in which I violently act against my needs for basic living conditions, such as personal space and a certain control over the way my day takes its path — without judging these conditions.
Giraffe communication is about listening to and looking at reality with empathy. A strong component of accompaniment work is listening. In my first nights in the peace community, I listened to the frogs, thinking they were illegal armed groups combating each other. I listened to the rats underneath the wooden floor and on the roof and pictured enemies placing bombs against me. I listened to the cow running by our house and suspected an armed actor. The sound of the horse chewing grass two feet from my ear sounded like a helicopter to me.
I hardly slept. After my first five days in this village I had my big backpack ready to leave.
Following the song line of my life, I came here as a peace student and idealist with the vision of stepping out of competitive dynamics and not playing win-lose games any more, on any level of existence. How could I agree to stay in a situation where I would have to violently repress my need for calm rest at night?
In my first blog, I wrote: “I have culture shock. I find it gross to eat out of plastic dishes. Small plastic hair would grow out of them and make our food taste a little plastic-y. I don´t want to accept falling on the muddy path and having dogs spread our used toilet paper all over the house.” One of my friends answered: ”Don’t you think that any resistance is egoistic? Trust life and give in to the mud!”
My first coping strategy had been to take advantage of my shortsightedness and not to use my contact lenses to avoid seeing disgusting things in all their details. The comment of my friend reminded me of the importance of looking closely at difficult things. I changed my coping strategy. One warm evening I sun-bathed on our front porch and stared patiently at cow shit mixed with fine plastic pieces swamped by the rainwater. That day I had bugs laying their eggs in my skin and afterwards I got a slight fever. I kept on looking and listening, imagining my heart growing and creating space for what I used to avoid looking at.
Accompaniment is about watching difficult and ugly situations and actions very closely. Watch them, document them, investigate different perspectives, and analyze them. Holding my presence and continuing to watch with empathy all the threats, deaths, armed groups, defamations the peace community experiences and the frustration it faces. It is about getting close to conflict.

The dragon represents my fear. My dragon is a shadow creature that has been carried on in my family since my father’s father was forced to be a soldier in the Second World War after he had given milk to a Jewish family. He died in Stalingrad and my father never met him. This horrifying dragon that my grandfather’s generation experienced in wartime grew from a fearful situation of waiting and hard work on a farm in the Austrian mountains. My parent’s generation put it aside, trembling from mistrust and tension during the Cold War, and it kept on growing, powered by the dynamic of efficiency that leaves no space for dragon dancers. The fear of war and conflict has been stored in our bodies. I have come to Colombia to perform this dance.
Dragon Dreaming goes back to the wisdom of Aborigines: “Where your deepest fear lays you’ll find your biggest strength. To liberate this power you need to dance with the fear, dance with the dragon!” Dragon Dreaming gives us a set of tools to create grassroots projects and make collective dreams a reality. Such as this peace community is. Dragon Dreaming looks to build collective relationships of solidarity. Such as we create as accompaniers of this community.
The magic dance begins in the moment we step out of our comfort zone. Here I am.
I have learned so much. I have learned that the concept of what I need for a good life is quite relative. Priorities can change. I have accepted that nonviolence in a war zone must be less idealistic. Thus, it is much more real and holistic. I came from a privileged perspective. I could choose my challenges, or decide to not look at them. I decided otherwise. Now I like to listen to the horses and the frogs at night, I have gotten used to our cats and love them. I walk by military camps with trust and watch armed groups walk by close to where we live. I mostly sleep well in hammocks when we accompany risky areas. It feels good to have my neighbors in my personal space, including their animals! Distance is such a culturally shaped concept. I have learned to come close to this community, their fears and their stories. I have learned to dance with the mud, the rain, the heat, the desperation, in this very limited space.
I have learned to accept that my presence here means life and security for my acompañandos and that big-hearted listening and fearful dancing are worth it in every moment. I haven’t danced the dragon away. At the moment we are evaluating a request for accompaniment in the paramilitarized valley of La Esperanza (Hope), which we have been accompanying in recent months.
The dragon of fear is here with me. The dance goes on.

6.6.12

nomadin mit heimweh

in diesen wochen bewege ich mich zwischen reiselust und einer sehnsucht danach anzukommen, dort wo ich bleiben kann.

mein nomadinnenleben, das mich zwischen europa und lateinamerika hin und herfuehrt, mich abenteuerlustig naechtens durch fremde flughaefen und in der stadt auf meinem vollbepackten fahrrad durch die verschiedenen realitaeten traegt. ein seins- und besuchszustand in dem ich nicht mehr brauche, als das was ich auf mein fahrrad packen kann, weil er mir schoene raume samt wohnungschluessel leiht und mich auf tee und kaffee einlaedt und mich freundlich aufnimmt.

und das ankommen, der wunsch nach meinem eigenen raum, in dem ich rasten und schlafen kann bis ich dann von selbst wieder wach und aktiv werde und diesen gestalten will. meine besuche in oesterreich, die mir eine ahnung von "da fuehl ich mich so wohl und daheim" vermittelten und nachdem ich die ungewohnte schnelligkeit der tage dort aktzeptiert hatte und gut mitkonnte, mich eintauchen liessen in geliebte musik, feste und gute gespraeche. die gastgeber_innen, die mich in die stadt und die parks und aufs land und in die berge luden.

ja, die gespraeche, die diese gute qualitaet haben mit einem grossen, GROSSEM interesse und viel respekt. die mir das gefuehl geben, ich habe wirklich gute freund_innen, eine wirklich liebe familie und ein gutes unterstuetzendes netzwerk.

und dann weiterreisen. umpacken. aufbrechen. fahrrad aufsperren. neuen schluessel holen, neue wohnung. erforschen des neuen raumes. kurz ankommen und ausrasten. und ganz wichtig: ausmachen was als naechstes passiert, sonst passiert vielleicht nichts und ich habe schliesslich nie so lange zeit an einem ort.
alles ein wenig zu schnell, trotz aller ruhe und der suche nach den ruhigen raeumen...

aus diesem zwischenraum auf dem weg zum ankommen wieder in der friedensgemeinde (zumindest fuer die naechsten 4 wochen werde ich dort ankommen) will ich ganz herzlichen dank aussprechen fuer alle lieben menschen, die mir meine besuchsreise so begegnungsreich und angenehm gemacht haben!

an meine eltern fuer die viele unterstuetzung und das angenehme konstant und anregend sein, an eva fuer die home-base-wohnung, die schoenste in wien, an ernst fuers handy, das mich mit der oesterreichischen welt verknuepft hat, an christina und herbert fuer die rauschende hochzeit mit dem besten essen seit ganz langer zeit, an anita fuers einladen von anfang an und die wohnung mit den rauschenden baumen vorm fenster, an willi und birgit fuer die ruhigen wohnungen in wien und an mark und carolina fuer die wellness-hotel-wohnung mit der aussicht ueber halb bogota und an natalia fuers gute auffangen wieder in kolumbien. danke an joschi und isa fuer die langen telefonate, an roland fuer die schoene begegnung, an die gesamte kolumbienfokusgruppe fuer eure arbeit rund um das friedensprojekt, die mich so sehr staerkt und mich haelt in wien, besonders an marilu fuer die festvorbereitung und die schoenen fotos und an dominique fuer den film, der meine und unsere erfahrungen weitertraegt. ans HUB fuer den raum zum sprechen, an die pioneers fuer euer interesse, ans TAU team fuer die grosse inspiration u an irmgard fuers immer meine ideen weitertragen. an agathe fuer den aufenthalt im schoenen haus in tirol, die geschichten aus aller welt u die grosszuegige spende. an irmgard, die sich fuer details in meiner arbeit interessiert und diese im versoehungsbund verankert und finanziert. an momo-judith, elisabet, bettina, carina und alle weiteren freund_innen, die mich zum fruehstuecken und kaffeetrinken trafen, an tom und carina fuers kolumbien-interesse, an ost in translation fuer die gelegenheit zum ausgelassenen tanzen, an sambattac ebenso u an den dunkelbunten ulf, der uns am fest bis nach 5 in der frueh zum tanzen animierte. an den bokuchor fuer die schoenen konzerte und das gruppengefuehl, obwohl ich ja grade ein sehr ferne bin...und an viele viele mehr, mit denen ich getanzt u geredet habe...

danke besonders an alle zuhoerenden, fragenden und diskutierenden bei den vortraegen, das war sehr gut und wichtig. und danke fuers lesen. ich mag es, fuer andere inspirierend zu sein. ich denke, das haelt mich irgendwie in mir und gibt kraft. und das ist nur moeglich, wenn ich selber genug inspiration bekomme.

jetzt packe ich zusammen und reise ich weiter, diesmal wieder im jeep und am nachmittag zu fuss in den gummistiefeln den berg hinauf. hier nochmal der link zum film von dominique damit ihr euch das ein bisschen besser vorstellen koennt. http://www.youtube.com/watch?v=EEyB0VuJpiY&feature=share.





ohne euch waeren wir nicht mehr hier! - der trailer

seht euch das an:
http://www.youtube.com/watch?v=EEyB0VuJpiY&feature=share

...ein einblick in unsere erfahrungen auf der solidaritaetsreise im februar und in die lebenswelt der peace community.

ein film von dominique doujenis, filmemacherin u mitreisende, die grade fleissig daran weiterwerkt. http://doujenis.com/
der gesamte film wird im september fertig werden und ca 50 minuten lang dauern.

10.5.12

kolumbien & ich in wien


geschichtenausKOLUMBIENueberdasBegleitendenKonfliktdieMenschendaseinfacheLebeninderFriedensgemeindediePerspektivendenRegendieWegedenKakaounddieSOLIDARITAET

liebe interessierte menschen,

zwischen 9.-30. mai werde ich in oesterreich zu besuch sein, und es gibt einige gelegenheiten, bei denen ich oeffentlich ueber den friedenseinsatz in kolumbien erzaehlen werde.
ich freu mich jedenfalls schon sehr auf den besuch, den gutenkaffee, das angenehme klima, auf konzerte und feste.
ich hoffe, viele von euch bei diesen oder auch ganz anderen aktivitaeten zu treffen!

in wien:
mi, 16. mai 19 Uhr member slot im HUB Vienna, lindengasse 56, 1070 wien

fr, 18. mai Kardinal Koenig Haus, 1130 wien, bei 10 Years of Peace, internationale lernpartnerschaft des versoehnungsbundes, praesentation auf englisch

fr, 25. mai Colombia Peace Calling, solifest & eindruecke aus kolumbien, im tuewi, Peter Jordan Strasse 76, Ecke Daenenstrasse, 1190 wien - flyer im anhang

in innsbruck:
di, 22. mai 19 uhr, Uni Innsbruck, Geiwi EG HS7
mi, 23. mai 19 uhr, Haus der Begegnung


gewaltfreies begleiten fuer den frieden
…ueber meinen einsatz fuer die friedensgemeinde San Jose de Apartado in kolumbien…

waehrend der letzten acht monate lebte und arbeitete ich mit einer friedensgemeinde in kolumbien. in einer region, in der paramilitaers und guerilla um die kontrolle des strategischen territoriums kaempfen und baeuer_innen und die zivile bevoelkerung in den kokaanbau und die weitergabe von information an bewaffnete gruppen involviert sind.

ein kriegsgeschuetteltes umfeld, in dem es schwierig ist, gewalt und ungerechtigkeit aufzuzeigen, den drei verschiedenen konfliktparteien neutral gegenueber zu stehen und gleichzeitig eine kleine friedvolle realitaet aufzubauen und gewaltfreiheit zu praktizieren.

ich bin beeindruckt und begeistert von der wirkung und der effektivitaet der begleitarbeit, die einen wichtigen teil der ueberlebensstrategie des dorfes im widerstand darstellt.

ich moechte ueber die begleitarbeit als eine praxis der gewaltfreiheit berichten, ueber das taegliche leben in einem konfliktgebiet und unsere politische arbeit. die staerkste komponente der begleitarbeit ist das present-sein bei den menschen, zum beispiel in dem wir bewaffneten akteuren mit einer weissen fahne begegnen, lange wanderungen im dschungel unternehmen und viele geschichten ueber den krieg hoeren.

…von oesterreich aus www.versoehnungsbund.at


accompaniment as a practice of non – violence
…about my work for the peace community of San Jose de Apartado in colombia…

during my last eight months I´ve been working as a human rights accompanier in rural colombia. in a region, where paramilitary and guerilla groups fight for the control of strategic territory and civilians and peasants are involved in coca growing and passing on information to the different armed groups. a context that makes it hard to resist the contact and the money of armed groups as well as to constantly denounce violence and at the same time create a small peaceful reality.

i am enthusiastic and convinced about the power of international accompaniment, which helps the resistors survive and i’ d like to share this with you. i´d like to talk to you about accompaniment as a practice of non-violence, about day to day life in a conflict zone, our political work and the work of being present with the people, including confronting the military with white flags, long jungle walks and listening to war stories.


geschichtenausKOLUMBIENueberdasBegleitendenKonfliktdieMenschendaseinfacheLebeninderFriedensgemeindediePerspektivendenRegendieWegedenKakaounddieSOLIDARITAET


8.5.12

gegen den staat oder ueber die entwicklung einer alternativen oekonomie & politik

seit dem massaker 2005 hat die friedensgemeinde mit dem staat gebrochen.
es ist nachgewiesen, dass das kolumbianische militaer (insbesondere la brigada XI) massgeblich und mithilfe paramilitaerischer gruppen, die die ausfuehrenden waren, an der toetung der 8 personen, inklusive kleiner kinder, beteiligt waren. der verantwortliche ist seit kurzem in lebenslaenglicher haft. seit kurzem, denn die erste reaktion der staatlichen behoerden war die errichtung einer polizeistation mitten in san jose de apartado und die oeffentliche diffamierung der gemeinde als guerriller@s. worauf die gesamte community gezwungen war, umzuziehen, wenn sie den prinzipien, ohne bewaffnete akteure vor ihren tueren zu leben, treu bleiben wollte. unter grossen muehen und schwierigen hygienischen bedingungen, die zur erkrankung und zum austritt vieler gemeindemitgliedern fuehrte, bauten sie ein neues dorf auf: la holandita.

die friedensgemeinde hat vier forderungen veroeffentlicht
* das entfernen der polizeistation aus san jose
* eine entschuldigung fuer die diffamierung von seiten des praesidenten uribe
* die anerkennung humanitaerer zonen, in die bewaffnete akteure keinen zutritt haben und in der die zivilbevoelkerung schutz finden kann
* die errichtung einer evaluierungskommission zur untersuchung aller menschenrechtsverletzungen gegen die friedensgemeinde und der fast 200 toetungen von gemeindemitgliedern

sie hat offiziell erklaert, solange der staat ihnen nicht in diesen vier punkten entgegenkommt, alle kontakte zu den behoerden abzubrechen. der verwaltungsgerichtshof gab der friedensgemeinde 2008 in ihrer position recht. die einzige stelle, zu der sie bis zuletzt kontakt hatte, ist die volksanwaltschaft. nun wackelt auch dieser ohnehin wenig vertrauensvolle kontakt.

die friedensgemeinde hat ihre eigenen netzwerke aufgebaut. alternative netzwerke gegen die neoliberale staatsdynamik, die kolumbien betrieben hat. internationale solidaritaetsnetzwerke, die mit wirtschaftlicher oeffnung, mit freihandelszonen und nach aussen gerichteten menschenrechtsdiskursen nichts zu tun haben. mit dem friedens- und gerechtigkeitsgesetz, mithilfe dessen angeblich seit 2006 die paramilitaers de-mobilisiert wurden, sozusagen ihre waffen abgegeben haben. seither gibt es offiziell nur noch "kriminelle banden", die nicht als konfliktpartei anerkannt sind.

im moment besiedeln genau diese neo-paramilitaerischen gruppen den umkreis der friedensgemeinde und verursachen dort grosse umsiedelungen der baeuer_innen, die fluchtartig ihr land verlassen. das land, ihre lebensgrundlage, wo sie ihr essen anbauen und ihre tiere halten, das einzige, das sie besitzen.

das militaer sieht zu und tut nichts. es bekommt wohl grosse ertragssummen aus dem drogenhandel oder ist strukturell so sehr in die para-oekonomie und -politik verwickelt, dass eine position ausserhalb derer nicht moeglich ist.

in den letzten sechs monaten hat sich diese dynamik auf alarmierende weise verschaerft. einige zeitungen sprechen wieder von paramilitaers und auf bundesebene wird oftmals ein verschaerftes vorgehen gegen "kriminelle banden" gesprochen. in der region uraba bleibt jedoch weiterhin alles fein verwoben, die bananenwirtschaft, die buergermeister, die paramilitaers und die 17. brigade des kolumbianischen militaers. vor zwei wochen wurde im umkreis der friedensgemeinde eine familie von paramilitaerischen akteuren entfuerht. wir und eine andere internationale organisation haben je einen anruf an den hoechsten kommandanten besagter brigade getaetigt - und noch in der selben stunde wurde die festgehaltene familie freigelassen.

immer wieder sehen wir, dass die internationale praesenz grosse wirkung zeigt. die uebergreifende dynamik jedoch, dass von paramilitaers kontrollierte zivilbevoelkerung in den territorien im umkreis der friedensgemeinde angesiedelt wird, scheint momentan unaufhaltbar.

die friedensgemeinde hat eine starke position in der region. das militaer versucht, ihre haupt-doerfer zu kontrollieren, was natuerlich nicht in ihre prinzipien passt, uns aber die moeglichkeit bietet, mit legalen bewaffneten akteuren zu sprechen und die begleitarbeit gegenueber diesen zu festigen.


wie ferne die staatlichen behoerden dem verstaendnis der friedensgemeinde sind, zeigte sich letztes monat bei einer anhoerung des verfassungsgerichtshofes. kolumbiens verteidigungsminister offerierte grosszuegig kugelsichere autos, bewaffnete eskorten und satellitentelefone fuer die friedensaktivist_innen.

wir hatten vorige woche ein treffen mit einer mission der organisation der amerikanischen staaten und stellten fest, dass selbst ihr buero in apartado ferne von der konfliktiven realitaet der baeuer_innen liegt. was tun die mitglieder der friedensgemeinde den ganzen tag? fragten sie uns. wenn sie den frieden gefunden haben, warum ziehen sie nicht los ins ganze land und versuchen diesen auf ganz kolumbien auszubreiten? eine position, die zeigt, dass diese menschen noch nie einen fuss in ein laendliches gebiet, wie das wo wir wohnen, gesetzt haben. dass die friedensgemeinde staendiger bedrohnung ausgesetzt ist und keinen kopf zur workshop-entwicklung hat, versteht sich nicht von selbst.



15.3.12

gewaltfreiheit und ihre grenzen

als ich auf dem ruecken des pferd-esels den huegel hinauf reite, habe ich einen der es-ist-unglaublich-dass-es-meine-arbeit-ist-hier-durch-die-schoene-landschaft-zu-reiten-moment.
es ist unglaublich, dass das meine arbeit ist! ich bin sehr dankbar dafuer.

wir reden ueber das kakaogeschaeft. vor einiger zeit wurde eine groessere summe gestohlen, erloes fuer verkauften bio-kakao, der nach europa verschifft wurde. faellt das unter "normales" verbrechen oder ist es als angriff auf die widerstaendische gemeinde einzuordnent? wir denken, es ist letzteres. im jaenner wurden 50 tonnen biokakao von der gemeinde nach europa verkauft u jetzt wieder 25. die gemeinschaftsarbeit und das anbauen von produkten auf gemeinschaftsland sowie das einkaufen von kakao der umliegenden bauern ist das einzige einkommen der friedensgemeinde als gemeinde (abgesehen von manchen projektfoerderungen fuer spezifische haus-bauten zb.). eine gewaltlose alternative, die gewaltvoll unterbunden wird. wie so oft wird uns die schwache position vor augen gehalten, die bauern in kolumbien haben.

im hoffnungstal stossen wir an die grenzen des beobachtens. wir haengen unsere haengematten auf der kuehlen terrasse des nachbarhauses der familie auf, die wir begleiten. und werden dabei mit einem familienkonflikt konfrontiert. und mit einem haus-konflikt. wer darf in dem haus der friedensgemeinde wohnen? die begleitorganisationen? die familie, die jetzt drin wohnt, wobei nicht alle von ihnen friedensgemeindemitglieder sind? wir werden hinein-verwickelt in unzaehlige erzaehlungen ueber vorkommnisse und beidseitige unterstellungen, von geleugneten vaterschaften und gestohlenen haushaltsartikeln.

mit dieser begleitung war ich insgesamt 25 tage lang im hoffnungstal bei der familie praesent. wir kennen sie bereits gut. emotionalen abstand zu halten wird schwieriger. wir brauchen mehr platz. verbringen zusehends mehr zeit mit unserer "arbeit", zum beispiel planen wir die trainingswochen fuer die neue kollegin, die in zwei wochen ankommen wird.

gewaltfreiheit ist hier anders. mein idealismus ist ein bisschen weniger lebendig, die gewaltfreiheit besteht nicht im woertlichen sinne im frei sein von gewalt. eine neutrale zone zu schaffen ist schon sehr gewaltfrei im vergleich zum kriegerischen kontext. nicht-mitmachen bei den forderungen und versprechungen der bewaffneten gruppen ist das schwierigste vorstellbare. sich gegen einen staat zu stellen, der jahrelang beteiligt war am ermorden von gemeindemitgliedern. nicht wehrdienst zu leisten, obwohl es kein gesetz gibt, das verweigern eigentlich moeglich macht. staatliche foerderungen nicht anzunehmen, genausowenig wie das geld, das im gegenzug zum coca-anbau versprochen wird. genausowenig wie land an eine bewaffnete gruppe oder einen multinationalen konzern zu verkaufen, auch nicht gegen verlockende summen. das gemeinschaftliche bearbeiten des landes ist die taegliche praxis der gewaltfreiheit.

auch das alltaegliche leben hier ist alles andere als frei von gewalt, ich hoere nachbarn mit den kindern schreien. jeden tag. einmal hoerte ich einen schrei von einer frau im dorf, die oft von ihrem mann geschlagen wird. und wir? wir versuchen zu reden. herauszufinden, wie die leute das finden und was wir tun koennen als "beobachter_innen". oder die geschichte von fidelina, die noch immer den stein in ihrer kueche hortet, mit der zoila ihr vor jahren auf den unterschenkel schlug. bei einem streit. und fidelina tut noch immer ihr bein weh. sagt sie.

ganz zu schweigen von den gewaltvollen strukturen, die sich durchziehen durch die rauchverhangenen kuechen, in denen ich die geschichten von misshandlungen hoere, vom erdulden haeuslicher gewalt. durch die langeweile der jugendlichen, fuer die es hier keine schule gibt. die entweder in die stadt ziehen oder an den samstagen lieber was trinken gehen, hinunter nach san josé, dem ort, von dem die gemeinde einvernehmlich weiterzog, 2005, nachdem mitten im ort die polizeistation errichtet wurde. dem ort, von dem bewusst abstand genommen wurde und wird. dort zeit zu verbringen war lange zeit tabu. ich frage mich, ob das wieder-dort-hingehen ueber jahre hinweg als wieder-aneignung gesehen werden kann statt als brechen der regeln. momentan spielen in san josé die kinder vor den haeusern waehrend einen meter daneben soldaten herumhaengen. sie kaufen in der dorfbaeckerei ein und beobachten, wer beim billard gewinnt.

am weg am pferd und zu fuss ins hoffnungstal kommen wir bei einem militaercamp vorbei. zelte. bunte soldatenunterwaesche, zum trocknen auf stacheldrahtzaeunen. gummistiefel. soldaten am bauernhaus einer familie der gemeinde. sie haben im wald einen runden platz gerodet, auf dem hubschrauber landen koennen. wuest sieht das aus. die soldaten gruessen. mein magen zieht sich zusammen. so viele. ich hoffe, dass mein pferd nicht erschrickt u ruhig ziehen wir weiter. vor 4 tagen hat es drei huegel weiter einen kampf gegeben. dabei wurde eine kuh getoetet u zwei verletzt. bei unserer familie essen wir genau das fleisch der im kampf verletzten kuh, die danach geschlachtet werden musste.

wir begleiten familienmitglieder auf den fussballplatz. und - am rand ein uniformierter guerillero mit waffe. sein kollege hat diese abgelegt u nimmt am spiel teil. rennt ueber das spielfeld zusammen mit vielen der leuten im tal, die wir schon gesehen haben. wer verlaesst das sonntaegliche spiel u laesst sich von der praesenz der bewaffneten das einzige sonntaegliche dorf-vergnuegen nehmen? wir und die von uns begleitete familie dort - alles friedensgemeindemitglieder - sind die einzigen, die sofort zurueckgehen. wir begleiten keine fussballspiele, an denen bewaffnete teilnehmen. ein harter preis fuer die bauern. das ist die grenze des gewaltfreien begleitens.

es ist unglaublich, dass das meine arbeit ist. dass ich als begleiterin von friedensaktivist_innen von bewaffneten akeuren respektiert werde. doch manchmal fuehlt es sich an, als koennte ich dabei nicht so viel tun. gewaltfrei zuzusehen, bei gewaltvollen geschehnissen zeugin zu sein. und ganz langsam zu versuchen, gegen die und mit den gewaltvollen strukturen weiterzuarbeiten, andere strukturen zu schuetzen, wie die gemeinschaftsarbeitstage. zuzuhoeren in den kuechen, andere perspektiven einzubringen in die diskussionen. das erleben dieser gewaltvollen realitaet ein stueckweit mit-zutragen und dadurch ein stueckweit ertraeglicher zu machen fuer unsere begleiteten und physischen und politischen spielraum fuer sie zu schaffen. spiel-raum, im prinzip den lebensraum, den das eigene land den bauern bietet.

9.3.12

kinder! vollmond & das leben am laund

es gibt hier wahrscheinlich mehr geburten als tote. ich werde versuchen, das statistisch festzulegen. zwei neue kinder in zwei tagen. und in den vergangenen zwei monaten auch zwei. das ist schon viel. im dorf hier wohnen ja nur 20 familien.
um die muetter vom spital heimzuholen sind vorgestern u gestern jeweils 10 maenner hinunter in die stadt gewandert u haben sie mit haengematten heraufgetragen (abwechselnd, immer zwei traeger fuer eine frau). auf den schultern mit fetzen druntergelegt, sodass die haengemattenseile keine striemen hinterlassen.

es ist vollmond. der scheint zwischen den wolken durch. die letzten tage gabs hier wieder nebel u regen. fein ist das u kuehl. aber feucht. auf den waescheleinen auf unserer hinterterrasse trocknet die waesche wieder ganz langsam. und ich schaue waehrend meinen abendyogauebungen zwischen den waescheleinen hindurch ins vollmondlicht.

und heute scheint die pralle sonne, wir wandern gleich wieder los ins hoffnungstal, mit dem grossen sonnenhut am kopf und vielen wasserflaschen auf unserem packpferd. schoen wird das. wenn die sonne scheint sehen wir beim wandern das meer.

in diesen tagen sind franzoesische journalisten zu gast. das ist nett mit ihnen zu plaudern, wenn alle andern schon schlafen. es sind ueberhaupt viele internationale gaeste praesent hier in der friedensgemeinde. die fuer ein paar tage oder wochen zu besuch kommen oder um fotos zu machen. am 23. maerz feiert die community ihr 15jaehriges bestehen. umso mehr gaeste werden erwartet. vor einigen tagen hab ich mit einem repraesentanten gesprochen, der meinte, es werden so viele artikel, videos oder wissenschaftliche arbeiten ueber das friedensdorf publiziert, die ein ganz anderes bild vermitteln vom leben u tun der gemeinde. das birgt die gefahr, sich journalistisch oder kuenstlerisch etwas anzueignen, etwas einen ton zu geben, titel oder untertitel oder im lichte einer theorie darzustellen, mit der die gemeindemitglieder gar nicht einverstanden sind. andererseits bringen genau diese geschichten und die vielen menschen, die ueber das widerstandsprojekt hier schreiben oder anderswie information und eindruecke verbreiten, bekanntheit und ruhm. und das ist mit der zeit zu einem internationalen sicherheitsnetz geworden, zu einem netz aus augen die hinsehen auf den konfliktherd, einem netz aus stimmen, die aufschreien, wenn was passiert, zu einem netz aus herzen, die ein wenig fuer das friedensprojekt hier mit-pochen.

gestern am internationalen frauentag - frau hoere und staune - haben die maenner am gemeinschaftsarbeitstag ein gescheinschaftsessen gekocht, ein schwein geschlachtet, es gab suppe u als nachspeise milchreis mit viel zimt, gekocht in grossen toepfen ueber grossen feuerstellen.
feiiin war das. ich liebe diese gemeinschaftlichen tage u das kollektive arbeiten.

wir waren einen tag in der stadt, haben die haare in den staubigen wind gehalten waehrend wir hinten dran u oben drauf am jeep gesessen sind. und das wandern je eineinhalb stunden berg - hinab und wieder hinauf. das war gut, einen tag hinauszukommen. ich mag ja die aussicht aus meinem fenster zum nachbarhaus, die kleinen entchen u die pferde u kuehe, die vorbeigrasen. doch ab und zu tut eine abwechslung richtig gut.

zwischen fruehstuecksverabschieden und pferde bepacken machen wir uns auf den weg, um die familie im hoffnungstal zu begleiten. es fuehlt sich an wie ein besuch, wobei wir genau wissen, wo sich die bewaffneten gruppen am weg befinden.
ein abenteuerleben.
und ich schreibe ein andermal weiter...

26.2.12

geschichten vom reisen

reisen ist ja eines der schoensten dinge auf der welt. besonders das reisen mit menschen, die sich fuer die kultur und die menschen des landes interessieren, besonders das reisen in umgebungen, in denen ich mich gut zurechtfinde, in denen ich die sprache gut verstehe u mich ueberall erkundigen und plaudern kann. besonders das reisen in einer gruppe und in kolumbien!

einige augenblicke, die ich teilen will….

...zum beispiel derjenige als wir am flughafen uns gegenseitig die tickets wegnahmen und rauften und die uebersaubere abflughalle mit gruppenspirit und lachen fuellten…

...als wir fertig zum reisen mit dem nachtbus am busbahnhof in bogota videos machten

...oder auf der grossen ladeflaeche eines lastwagens 40 minuten lang auf einem holperweg durch atemberaubende berglandschaften fuhren, versuchten in der mitte zu stehen, ohne uns festzuhalten oder auf den stangen zu baumeln. als wir schliesslich bei der rueckfahrt kinderlieder sangen

...an den vorbereitungstagen, als alle abgeholt waren u wir ums eck vom hotel ein bier trinken gingen. so lustig, wieder deutsch zu reden, gemeinsame bekannte herauszufinden, erste eindruecke zu teilen

...als wir am letzten tag gebannt lizas konzert lauschten, so eine schoene stimme, und danach alle ausgelassen tanzten

...als ich beim uebersetzen einer weiteren traurigen vertreibungsgeschichte einen lachkrampf bekam aus uebermuedung und wegen der typischen art des campesinos zu sprechen

...als wir motiviert vor den terminen bei der oesterreichischen botschaft und dem representanten der EU in kolumbien im juan valdez café bei leckerem cappuchino zusammensassen und sehr schnell u konzentriert die tagesordnung vorbereiteten

...als ich vor der reflexión in medellin mit einigen teilnehmern verrueckt auf der terasse herumhuepfte und turnte

...die vertrauensvolle stimmung und gepannte lauschen beim reflektieren und das grosse interesse der gruppe in den vortraegen. jedesmal war es schwierig, die diskussion zu stoppen, wenn wir aus zeitgruenden zum naechsten programmpunkt mussten

...und das gemeinsame fruehstuecken und das erzaehlen unserer traeume an den grossen tischen in derselben herberge mit den schoenen hohen altbauraeumen

...in der nacht in der haengematte das austauschen von meinen erfahrungen in der friedensgemeinde mit einigen teilnehmer_innen und in der ersten nacht in der friedensgemeinde als ich isaac all die geschichten erzaehlte, die in letzter zeit in unserem dorf vorgefallen waren

...und spaeter als ich so muede war und zuhause in der friedensgemeinde loslassen konnte und einfach zu mittag in unserem haus einschlief, ohne drueber zu reden was wir als naechstes am programm stehen wuerde u ohne zu begreifen, dass es isaac genauso gegangen war und spaeter als wir gemeinsam in bertas kueche sitzen und auf gut kolumbianische art mit ihr gemeinsam unser programm weiterplanen 

...im bus zurueck nach medellin als wir tanzten u sangen, salsa und mexikanische musik, und die haare im frischen fahrtwind wehten 

...als wir fertig und konzentriert auf den vortrag von ivan cepeda im kolumbianischen kongress warten und stefan ueber unsere tischmikrofone ein kabarrett startete

...der erste tag, als wir gruppenvereinbarungen treffen und darueber diskutierten, was fuer uns gewaltfreiheit bedeutet und dann als wir im friedensdorf im kiosk ein assotiationsspiel spielten u das treffen mit dem militaer vorbereiteten

...in einem traditionellen kolumbianischen restaurant, in dem wir an einem im U gestellten tisch sitzen u die speisen zum probieren im kreis herum geben und beim fruehstueck als wir mit isaac deutsch u mit maria spanisch ueben

...das essen im freien zwischen den haeusern in la union und die dorfversammlung eben dort, in der nacht in decken gewickelt unter den sternen

...und besonders als wir die letzten schritte des aufstieges in unser friedensdorf den auf uns wartenden menschen entgegenspringen

...unser walking council als wir im kreativen raum einer wehrdienstverweigerer-organisation im kreis gehen und tanzen und ideen hinaus in die welt rufen damit unsere erfahrungen hier in oesterreich weiterwirken wuerden…

....
wow, ich habe sooo schoene momente erlebt in den vergangenen wochen, werde die liste noch weiter ergaenzen...

einblicke


ich bin beeindruckt von den unterschiedlichen bilder, die gezeichnet werden vom leben hier. das  europaeische bild von der friedensgemeinde, das nach aussen gesendet wird, wie eine projektpraesentation. die tanzenden kinder, die lieder, um uns willkommen zu heissen, das sichtbare engagement. die dankbarkeit der menschen, ihre geschichte wieder und wieder erzaehlen duerfen. sie kennen sie so gut, reden ohne stocken. es gibt viel motivation bei ihnen und in unserer gruppe, die sich gegenseitig verstaerkt. schoen ist das. es gibt der friedensgemeinde unglaublich viel energie, wenn 11 engagierte menschen aus europa sich fuer sie interessieren. das schafft einen anderen raum, eine andere motivation als das tag fuer tag unsere begleitarbeit vermag. 

wir huepfen mit den kindern im kreis, singen ihnen unsere lieder vor und ich uebersetze die plaene von gemeinschaftsgaerten, dem kultivieren von medizinischen pflanzen, die geschichte der bibliothek, in der die kinder gute buecher zur verfuegung haben.  was fuer eine idylle, inspiration, ein projekt, fuer das man sich gerne engagiert! eine alternativen lebensform fuer den frieden von bauernfamilien. die schoenheit der natur, die kraft der menschen, die seit 15 jahren fuer friedlich der landvertreibung widerstehen.
der reise-welt-einblick.

und dann das in-der-gruppe-sein mit den oesterreicher_innen, das gemeinsame haengematten-aufhaengen und mosquitonetz-drumherum-festbinden. die lagerstimmung waehrend wir unsere lieder singen und mit den leuten tratschen, die sich uns neugierig naehern. so fein.

jetzt bin wieder hier im leben, im alltag der friedensgemeinde. ich komme an zu einer nachtwache fuer zwei tote junge menschen, die im kiosk in der mitte des dorfes aufgebart sind. schoen sehen sie aus, fast noch lebendig. der bursche hatte in einer bewaffneten gruppe gekaempft. das maedchen war die freundin eines anderen kaempfers gewesen u war einfach nicht schnell genug weggerannt, als das miliaer die gruppe angriff. ihre einjaehrige tochter ist ab jetzt halbwaise. trauriger kriegsalltag.
gestern das begraebnis. heute war ich fruehstuecken im haus der grossmutter des kaempfers. enttaeuscht ist sie, dass er sich trotz diskussionen und guter ratschlaege nicht davon abhalten hatte lassen, sein leben dem bewaffneten kampf zu widmen. nun hatte sie ihn die letzten sieben jahre seines lebens nicht mehr gesehen! und er war grade erst 22 jahre alt als er im kampf fiel.

wo ist meine inspiration? das tempo ist so anders hier. die reise war ein hoehepunkt, zwei wochen geballter energie, tage des intensiven lernens, des diskutierens in der gruppe der eindruecke von der fremden welt. ich habe bereits den reisebericht geschrieben, die finanzen erledigt, die evaluierung so gut wie fertig gemacht. wieder ankommen, um hier zu leben ist nie einfach. viel muedigkeit ist rund um mich und in mir spuerbar. 
das ist mein einblick ins leben hier, in die realitaet des konfliktes.

22.2.12

was ich bewege, was mich bewegt.

momentan durch und durch bewegt sitze ich in einer schoenen sonnigen wohnung in bogota u hoere deutschen hiphop. tee mit zimt und milch neben mir. hmmm.


in den letzten 3 wochen hatte ich besuch von einer solidaritaetsreisegruppe aus oesterreich. ich habe diese zusammen mit einem kollegen begleitet u einen grossteil davon vorbereitet. 11 reisende menschen mit vielen fragen und intentionen, vor allem aber diejenige, das friedensdorf zu besuchen und meine begleitarbeit dort zu unterstuetzen. und mir machte das bewusst, wie sehr ich hier bin, wie sehr diese vielen kolumbianischen realitaeten zu meinem neuen arbeitsumfeld geworden sind und ich alle damit verbundenen herausforderungen gut meistern kann. das gehen in gummistiefeln, das leben im dorf, das kochen ohne kuehlschrank, die feuchte hitze. die freiheit in der stadt, das geniessen der kultur, das nach 6 monaten wieder so frei tanzen wie ich will.

seit 6 monaten arbeite ich als internationale begleiterin in der friedensgemeinde san jose de apartado. es geht darum, raum zu schaffen fuer bedrohte aktivist_innen. mit ihnen zu wandern, damit sie nicht durch bewaffneten gruppen gefaehrdet sind, mit ihnen zu leben, um sie in ihrem willen zu unterstuetzen, sich von ihrem land nicht vertreiben zu lassen. das hier ist eine landbesetzung, die schon 15 jahre andauert, ein ueberlebensprojekt, das schaffen einer neutralen zone inmitten der territorien und interessen von drei verschiedenen bewaffneten gruppen. dahinter stehen oft multinationale konzerne, die den boden ausbeuten moechten und ihre allianzen mit dem staat, mit terroristischen gruppen, dahinter steht ein schattenwirtschaftszweig, der den kolumbianischen konflikt weiterhin finanziert und in den so viele bauern mit hineinverwickelt sind: der drogenhandel. und die menschen im friedensdorf sind bedroht, weil sie neutral sein moechten, weil sie nicht mitmachen in den kreislaeufen der gewalt und der toedlichen information.

um hier gut leben zu koennen, musste ich viel von meinem idealismus fuer eine weile zurueckstecken. hier gehts nicht, um visionaeres entwickeln, noch darum, viel eigenes einzubringen oder vieles gemeinsam zu bewegen. keine ratschlaege, keine bewertungen, evaluierungen. keine strategiediskussionen, traumkreise oder workshops
zu gewaltfreiheit.
es ist nicht das ziel von aussen etwas zu bringen, ausser den raum zu schaffen fuer die menschen, die wir begleiten. es geht um die praesenz. darum, bei den menschen zu sein. wir mischen uns nicht ein in die von ihnen geschaffene alternative. wir sind da und hoeren zu, die geschichten des konfliktes, der massaker. und wir sind noch mitten drin im konflikt, es ist kein ende in sicht.

fuer mich ist das leben im kolumbianischen dschungelbauernfriedensdorf eine herausforderung, ein totaler wechsel meines lebensstils, das verzichten auf vieles, was ich kenne und liebe: das freie tanzen, das erleben einer staedtischen kultur, die milch. ich bin mittlerweile stolz, dass ich das leben hier so gut meistere, auf notfaelle reagieren kann und genau weiss, mit wem im dorf ich auf welche art u weise reden u scherzen kann. ich bin begeistert von der begleitarbeit im sinne des hinschauens auf die flecken dieser welt, wo sich unser moerderisches wirtschafts- und gesellschaftssystem so grausam auswirkt. die praxis, den raum zu geben u sich auf die menschen und das leben hier einzulassen ist sehr fordernd u laesst mich nicht sofort erkennen, wie ich damit wachse. es bedeutet einschraenkungen, es geht selten darum, was ich persoenlich moechte. und doch bekomme ich viel zurueck. tiefe einblicke, das erleben des konfliktes von dieser persoenlichen seite. die dankbarkeit der menschen, das viele reisen und wandern, schlafen in haengematten. tiergeraeusche und der umwerfende sternenhimmel in der nacht. immer wieder aufwachen mit waerme und sonne. schwitzen u dreckig sein und dann baden im fluss.

ich bin momentan so sehr hier und das ist gut so.
im mai werde ich in oesterreich sein u praesentationen halten, teilnehmerinnen der reise bereiten einen film u eine ausstellung vor. ich freu mich drauf, doch bin ich weit weg. 
voraussichtlich werde ich ab juli hier in bogota das politische team unterstuetzen.
aber dazu spaeter, bis dahin fehlen noch viele intensive momente.

6.1.12

mythen des dschungels

es ist ja lustig - unsere aussenposition erlaubt es uns, auf den mikrokosmos peace community drauf zu schauen, und wie in einer kleinen lokalen kultur mythen, glaubenssaetze, geschichten, handlungsmuster zu erkennen. in oesterreich haben wir diese dinge sicher zuhauf, in jedem freundeskreis, jede_r gruppe - nur ists immer schwer, diese dinge aus der naehe zu erkennen.

hier ein kleiner einblick:
mythos eins. dusche nicht, wenn du verschwitzt bist. erster grund, krank zu werden, das wasser ist naemlich kalt. auch wenn ich noch so verschwitzt bin, muss ich zwei stunden stinkend warten bevor ich mich in die dusche begebe. ich habe richtig vorwurfsvolle anweisungen diesbezueglich bekommen u mich zusammennehmen muessen, nicht allzuviel zu lachen, oder einfach zu sagen, dass ich immer dusche, wann ich moechte und davon normalerweise nicht krank werde.

mythos zwei. wenn jemand krank ist, werden keine parties gefeiert. diese regel wurde im herbst erfunden, denke ich, deswegen tragen sie auch nicht alle dorfbewohner_innen mit. es gibt sehr hartnaeckige nicht-taenzer_innen, die damit ihre trauer um tote oder kranke familien- oder gemeindemitglieder ausdruecken. zum glueck wurde jetzt ein weg gefunden, das viel diskutierte tanzverbot nur fuer die personen gelten zu lassen, die das moechten. die anderen tanzten richtig viel ohne damit jemanden zu veraergern. ob das die kranken und toten wohl als wichtig empfinden?

mythos drei: die diaet, die einzuhalten ist, nachdem ein kind geboren wurde. einzuhalten natuerlich von der mutter. das ist ja eine ziemlich langweilige angelegenheit. so manche starke frau in der peace community verbringt stunden vor ihrem haus, wartet auf besuch - sie soll 40 tage zu hause bleiben und gewisse ernaehrungsvorgaben einhalten. meist kocht eine verwandte fuer sie in dieser zeit. und wenn die diaet nicht eingehalten wird, begibt man sich in das risiko selbst verrueckt zu werden. das ist naemlich die offizielle erklaerung, warum die als verrueckt bezeichnete frau im dorf so ist, wie sie ist: sie ging auch waehrend der 40 tage nach der geburt ausser haus.

die liste der mythen laesst sich bei gelegenheit erweitern, es gibt sicher viele viele mehr! unsere welt ist doch so gepraegt von erlernten wahrnehmungen, subjektiven wahrheiten und tradierten geschichten.

auch viele kleine dinge sind anders, die leute im dorf sagen uns staendig, unser kaffee sei so bitter, denn hier trinkt man ihn suess. dafuer trinken sie nicht so viel wasser, obwohl sie viel schwitzen. das kochen dauert viel laenger und das essen muss dann aber noch auskuehlen, denn es ist ja heiss. jede schlange muss sofort umgebracht werden, ganz egal ob sie giftig ist. zu weihnachten muss neues gewand gekauft werden. am berg gibt es kleine zwerge, die die leute manchmal dran hindern, den richtigen weg zu finden. und die maenner finden aber immer den weg, um mehrere frauen zu schwaengern. denn verhuetung funktioniert nicht. und wenn sich eine frau von ihrem mann trennt dann tut sie das! sie bleibt allerdings weiterhin mit ihm zusammen unter einem dach wohnen, kocht fuer ihn mit u waescht seine schnutzige waesche. die leute hier feiern ihre geburtstage nicht, dafuer veranstalten sie feste fuer ihre kleinen kinder, wie fuer prinzen und prinzessinnen, eine prestigesache, nicht nur beim 15. geburtstag eines jugendlichen, der hier ein grosses fest bedeutet. und weisse haut ist natuerlich schoen u alle setzen sich immer in den schatten. waehrend ich froh bin endlich ein bisserl gebraeunt zu sein u meine kolleginnen sich sogar zum sonnen in den garten legen.

zoila

sie ist ver-rueckt. zum beispiel taucht sie am sylvestertag ihre haende in unsere fensterlackfarbe u schmiert sie sich ins gesicht. zum beispiel tanzt sie allein am balkon des einzigen zweistoeckigen hauses im dorf, das allein sie bewohnt. sie schleicht nachts um die haeuser u traegt stets ihr machete *das buchmesser, das die leute hier zum arbeiten um den guertel tragen* in der hand.
wenn nicht das messer, dann traegt sie steine und wenn dann unverhofft jemand auftaucht, wie kinder beim fenster oder leute vor ihrem haus, dann wird sie nervoes und setzt an zum wurf. manchmal wenn ich in der nacht dumpfe schlaege hoere, ist sie es, die steine in ihrem haus auf den holzboden oder gegen die wand schmeisst (am anfang dachte ich, das waeren schuesse). tagsueber ist sie oft auf der suche nach essen und laesst hier u da ein ei oder eine banane mitgehen.
sie ist schon so seit einigen jahren. sie ist als einzige im dorf geblieben in zeiten, als es die anderen leute vor angst verliessen.

die kinder lachen ueber sie. fuer mich verkoerpert zoila vieles, das sich unbeschrieben hier zwischen den zeilen abspielt. die erlebte angst, die verluste, die kollektive traumatisierung, die ich mir vorstelle, die stattfindet in den schwierigen zeiten, die nie wirklich aufgehoert haben. ich mag sie gerne, schenke ihr manchmal essen, tanze manchmal mit ihr. ich finde die option, so zu werden wie sie, keine schlechte - unter den gegebenen bedingungen. verruecktheit schafft viele freiraeume. von drohungen, von normen, von machismo, vom krieg, und sie schafft die freiheit, die angst und die wut auszudruecken, die hilflosigkeit und auch die freude bei gemeinsamen feiern.

ich denke sie traegt hier einiges an geschichtsaufarbeitung mit und ausserdem ist sie gar nicht immer verrueckt. ich fuehle mich sehr wahrgenommen von ihr. es gibt geschichten, in denen sie bei notfaellen wichtige funktionen uebernommen hat, zb. information ueberbracht hat.