26.2.12

einblicke


ich bin beeindruckt von den unterschiedlichen bilder, die gezeichnet werden vom leben hier. das  europaeische bild von der friedensgemeinde, das nach aussen gesendet wird, wie eine projektpraesentation. die tanzenden kinder, die lieder, um uns willkommen zu heissen, das sichtbare engagement. die dankbarkeit der menschen, ihre geschichte wieder und wieder erzaehlen duerfen. sie kennen sie so gut, reden ohne stocken. es gibt viel motivation bei ihnen und in unserer gruppe, die sich gegenseitig verstaerkt. schoen ist das. es gibt der friedensgemeinde unglaublich viel energie, wenn 11 engagierte menschen aus europa sich fuer sie interessieren. das schafft einen anderen raum, eine andere motivation als das tag fuer tag unsere begleitarbeit vermag. 

wir huepfen mit den kindern im kreis, singen ihnen unsere lieder vor und ich uebersetze die plaene von gemeinschaftsgaerten, dem kultivieren von medizinischen pflanzen, die geschichte der bibliothek, in der die kinder gute buecher zur verfuegung haben.  was fuer eine idylle, inspiration, ein projekt, fuer das man sich gerne engagiert! eine alternativen lebensform fuer den frieden von bauernfamilien. die schoenheit der natur, die kraft der menschen, die seit 15 jahren fuer friedlich der landvertreibung widerstehen.
der reise-welt-einblick.

und dann das in-der-gruppe-sein mit den oesterreicher_innen, das gemeinsame haengematten-aufhaengen und mosquitonetz-drumherum-festbinden. die lagerstimmung waehrend wir unsere lieder singen und mit den leuten tratschen, die sich uns neugierig naehern. so fein.

jetzt bin wieder hier im leben, im alltag der friedensgemeinde. ich komme an zu einer nachtwache fuer zwei tote junge menschen, die im kiosk in der mitte des dorfes aufgebart sind. schoen sehen sie aus, fast noch lebendig. der bursche hatte in einer bewaffneten gruppe gekaempft. das maedchen war die freundin eines anderen kaempfers gewesen u war einfach nicht schnell genug weggerannt, als das miliaer die gruppe angriff. ihre einjaehrige tochter ist ab jetzt halbwaise. trauriger kriegsalltag.
gestern das begraebnis. heute war ich fruehstuecken im haus der grossmutter des kaempfers. enttaeuscht ist sie, dass er sich trotz diskussionen und guter ratschlaege nicht davon abhalten hatte lassen, sein leben dem bewaffneten kampf zu widmen. nun hatte sie ihn die letzten sieben jahre seines lebens nicht mehr gesehen! und er war grade erst 22 jahre alt als er im kampf fiel.

wo ist meine inspiration? das tempo ist so anders hier. die reise war ein hoehepunkt, zwei wochen geballter energie, tage des intensiven lernens, des diskutierens in der gruppe der eindruecke von der fremden welt. ich habe bereits den reisebericht geschrieben, die finanzen erledigt, die evaluierung so gut wie fertig gemacht. wieder ankommen, um hier zu leben ist nie einfach. viel muedigkeit ist rund um mich und in mir spuerbar. 
das ist mein einblick ins leben hier, in die realitaet des konfliktes.

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