29.9.11

arbeitsweisen

wir arbeiten so professionell! ganz nah am boden und gleichzeitig professionell. authentisch. finde ich. 

bevor wir leute begleiten, geben sie uns eine offizielle anfrage, die wir schriftlich formulieren und mit den bogota team absprechen. dann beginnen wir die sicherheitsanalyse, was bedeutet, bei polizeiposten, militaerabteilungen und befreundeten organisationen anzurufen und uns ueber kuerzlich vorgefallenes und etwaige risiken in der region zu informieren. diese arbeit teilen wir im team auf, sprechen uns immer wieder ab und fuegen die gewonnenen erkenntnisse dem anfrage-dokument hinzu. scheint die aufgabe zu gefaehlich, oder legt ein teammitglied aus guten gruenden ein veto ein, lehnen wir ab. es kommt ja vor, dass wir krank oder muede sind, beispielsweise sind wir supervorsichtig mit verminten gebieten. wenn offensichtlich wird, dass minen in einer gegend gelegt wurden, wo wir direkt passieren bzw. wir uns schon sehr lange nicht mehr aufgehalten haben, lehnen wir ab.

am tag bevor die begleitung beginnt sendet das bogota team briefe an diplomatische stellen, polizei und militaer, das ueber die ziele unserer begleitung und ueber die geografischen details unserer reise informiert. so sind begleitanfragen von viel politischer arbeit begleitet, auch wenn wir uns hier im dorf befinden, warden in regelmaessigen abstaenden eben beschriebene briefe geschickt.
wir gehen immer mindestens zu zweit auf diese begleitungen, genannt accompaniment, mein neues lieblingswort. waehrend dieser haben wir immer unser notizheft dabei und nehmen staendig alles auf, was wir sehen, hoeren oder sprechen.

und danach wird ein bericht geschrieben, analysiert und an alle FOR bueros geschickt.

in unserem falle erhalten wir diese begleitanfragen immer von mitgliedern des dorfrates, dem consejo. waehrend wir hier in la union, in unserem teil  des friedensdorfes am berg leben, will der rat meist, dass wir hier so viel wie moeglich present sind. wir bekommen nicht so viele anfragen, natuerlich kommt das auf die aktuelle situation an. wir wuerden uns oft wuenschen, mehr in die umliegenden doerfer mitgenommen zu werden, wohin die leute arbeiten oder zu treffen gehen.

das bogota team erhaelt die begleitungsanfragen auch von organisationen, die kriegsopfer oder wehrdienstverweigerer vertreten.  und um die arbeit hier fuer uns vielschichtiger zu machen, duerfen wir vom dorf-team ab und zu mit je einem bogota team menschen diese begleitungen machen. 

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